HOME

INTRO

GALERIE

KÜNSTLERIN

KATZENGESCHICHTEN

KONTAKT

   KATZENGESCHICHTEN
 
GipsyChérieFritziMi-MiDodiBärliPumaJulie
 
Klicken Sie auf eines der Katzenbildchen um zur entsprechenden Geschichte zu gelangen.
 
   
 


PUMA

ALLES für die Katz' 1.Teil

Viele Nachbarn hielten uns ja schon für leicht verrückt, wenn wir, wie Wünschelrutengänger mit einer Riesenantenne ausgerüstet, versuchten, Bärli ausfindig zu machen. Man hatte sich daran gewöhnt, dass wir immer irgendeine Katze suchten. Damit soll nun Schluss sein. Wenn wir schon nicht ohne Katze leben können, und bevor mir irgendjemand wieder ein Jungtier anschleppt, soll lieber ein armer Teufel aus dem Tierschutzhaus ein bisschen Glück bei uns finden. Bernhard hatte sich dort einstmals auf der Suche nach Minie umgesehen, und gemeinsam mit meinem Mann hat er auch schon einen Kandidaten für das Amt Katz' beim Stark auserwählt. Ein silbergrauer kastrierter Taby mit rosa beige silbern getupftem Bauchfell sitzt seit zwei Wochen in Quarantäne. Kaum wird die Tür des Käfigs geöffnet, besteigt er laut schnurrend den vermeintlichen Retter und klammert sich fest. Schweren Herzens lässt man ihn vorerst zurück, denn Bernhard besteht wegen Bengerl und Tigerl auf einem negativen FIP-Test. Da der Kater noch nicht mit den anderen Katzen in Kontakt gekommen ist, hat er eine gute Chance. Nach Ostern 2004 wollen wir ihn holenPuma. Im Internet suche ich nach Möglichkeiten Katzen vom Verlassen des Gartens abzuhalten. Sieh da, es gab sogar Elektronetze und -zäune zu diesem Zweck. Ebenso sich nach erschwinglichen Maschendrahtzäunen. Ich beschließe beides zu kombinieren. Jede Technik hat Vor- und Nachteile. Der Zaun ist fast fertig, als endlich die erhoffte Nachricht kommt: Der Graue ist tatsächlich FIP-frei. Ich mache mich mit meinem Sohn auf, um ihn zu uns zu bringen. Der Anblick der vielen heimatlosen Tiere bedrückt mich sehr. Es ging ihnen den Umständen entsprechend gut, aber die Gefängnisatmosphäre war trotz des aufopfernden Einsatzes des Personals nicht zu verleugnen. Viele Katzen haben Marotten ersonnen, um auf sich aufmerksam zu machen, manche haben aufgegeben und sich physisch und psychisch zurückgezogen. Drei Katzen, deren Frauchen gestorben ist, verweigern seit Wochen Nahrung und Flüssigkeit. Apathisch liegen sie unter Wärmelampen in ihrem Käfig. Sie wollen einfach nicht mehr leben. Im Frühjahr sei es ganz schlimm, erzählt die Tierpflegerin. Dann kämen die kleinen Kätzchen, die niemand haben wolle. Über tausend Katzen müssten sie dann betreuen. Wie verantwortungslos ist der Mensch auf allen Gebieten! Endlich sehe ich den Kater zum ersten Mal: Ein zartes viereckiges Gesicht, kleine Pfoten. Grau, unscheinbar sitzt er in seinem Käfig, uns ruhig abschätzend. Kaum öffnet sich das Türchen, klettert er auf Bernhards Schulter. Sein Körper spricht Bände: „Nimm mich bitte mit!“ Schnurren „Ich will hier raus!“ Wieso steht er sich auf Männer? Egal, er wird in eine Transportschachtel gesetzt und nochmals von einer Tierärztin untersucht. Er habe einen leichten Schnupfen und müsse sicherheitshalber noch mit Antibiotika weiterbehandelt werden, meint sie. Sein Alter schätzt sie auf zirka vier bis sechs Jahre. Er hat starke Zähne, aber der dicke Zahnsteinbelag und starke Verfärbungen sprechen meiner Meinung nach für ein weit höheres Alter, ebenso wie sein offensichtlich bewegtes Vorleben. Aus einem Ohr ist ein Eck gestanzt, am Rücken ein münzgroßes tiefes, frisch verheilendes Loch im Fell verborgen, eines der schönen gelben Augen teilweise trüb. Die Hornhaut ist mit der Iris nach einer Verletzung verwachsen.  Zum Glück dauert die Fahrt nicht allzu lange, denn der Kater protestiert nicht nur lautstark, sondern ist drauf und dran die Schachtel mit Zähnen und Krallen zu zerfetzen. Heute wissen wir, dass eine seiner Lieblingsbeschäftigungen das Zerlegen von Schachteln ist. Er muss in einem früheren Leben ein Papagei gewesen sein! Wir schaffen es gerade noch ins Haus und in mein Arbeitszimmer. In seiner Aufregung hat er sich übergeben und angepieselt. Was hat er wohl schon alles erlebt? Zur Eingewöhnung will ich ihn in meinem Zimmer lassen, welches ich nun von meinem Sohn geerbt habe, und von wo aus noch alle Katzen das Kommando über unsere Familie übernommen haben. Der Zimmerservice bringt Futter, Wasser, Kisterl, wäscht Popo... Der Kater schnurrt beschwichtigend, verweigert aber das Angebotene, dreht eine kurze Runde im Zimmer, stellt sich vor die Tür und schreit mich an. Während ich ihm noch erkläre, dass er fürs erste im Vergleich zu seinem Käfig hier genug Platz hätte, springt er gezielt auf die Türschnalle und macht sich auf die Suche nach einem Ausgang. Soweit zu meinen Plänen. Na, das kann ja heiter werden! Bis zur endgültigen Fertigstellung des Zauns muss er auf jeden Fall im Haus bleiben. Die Außentüren werden versperrt, die Klinken später durch Drehknöpfe ersetzt. Gott sei Dank hat eine Katze keine Greifhände! Der Kater nimmt sich keine besondere Mühe das Haus zu erkunden. Er weiß, wohin er gehen muss. Katzen haben auch auf den Fußsohlen Duftdrüsen. Der Mensch kann putzen, soviel er will – die Halbwertszeit von Katzenduft dürfte jener von Plutonium entsprechen – einmal markiert, immer markiert! Er folgt ganz einfach den blinkenden Pfeilen mit der Aufschrift Ausgang in den Keller, wo er allerdings Dank der geschlossenen Heizkellertür vom Verlassen des Hauses durch die Katzenklappe abgehalten wird. Notgedrungen beginnt er sich mit dem Haus zu beschäftigen. Sein nächster Weg führt in die Küche. Futter und Kisterl kommen also an die altgewohnten Plätze. Diesem Kater muss man nichts mehr erklären. Die meisten Menschen ziehen kleine Kätzchen vor, weil sie so süß sind. Sie fallen nur auf das Kindchenschema herein – einen Trick der Natur, der uns runde Köpfe und Glupschaugen lieben lässt. Lebt eine Katze im Familienverband, kann man die Entwicklung einer eigenständigen Persönlichkeit beobachten. Es ist ihre Skurilität und ihr Eigensinn, die sie erst wirklich interessant und liebenswert machen. Wie sollen wir das neue Familienmitglied nennen? Wir kennen ihn ja noch gar nicht! Ich plädiere im Scherz für HOSI 1, da er sich so auf meine Männer geworfen hat, oder besser gleich Rosi wegen seiner rosa Tönung? Alles beleidigt abgelehnt! Also gut, wie wär‘s dann mit Puma, der Silberlöwe? Aufatmen in der Familie! ...

(1 Abkürzung für Homosexuelleninitiative, den ersten Schwulen&Lesbenverein Wiens)

Was heckt Puma aus? Für welche Überraschungen sorgen Tigerl und Bengerl?

Pumas vollständige Geschichte ist nachzulesen im Buch 

 

 

DIE ICH-AG

KATZENGESCHICHTEN  von ELFI STARK

Erhältlich ist das Buch per e- Mail gegen Vorauszahlung oder per Nachnahme.

                                                                             Mail: kratz150@gmail.com

 

 

Pumas Vorgeschichte ist im Roman

DER KEBAP-PUMA

bei BoD erschienen!

Der Kebap-Puma

 

 
 

zurück nach oben